Zugegeben, es war verrückt und ein bißchen anstrengend. Kollegen würden mir zustimmen, dass man als professioneller Filmemacher keine Kurzfilme drehen sollte. Denn das zahlt sich oft nur auf großen Umwegen aus. Warum haben wir also „Casting Escort“ dennoch gedreht? Weil es eben Spaß macht, sich völlig frei von der Erwartungshaltungen eines Auftraggebers kreativ auszutoben. Und außerdem wollten wir einfach diese Geschichte erzählen… kurz und knackig.
Zum Glück konnte ich (Christoph Lehmann als Initiator und Regisseur) für dieses Projekt grandiose Mitstreiter finden, die – wie ich selbst – beim Filmemachen vor allem den Spaß an der Arbeit schätzen.
Zu aller erst: Schauspielerin und Mit-Produzentin Kathrin Horodynski. Sie war es, die mich zu diesem Drehbuch inspirierte. Sie gewann auch Samuel Finzi, Werner Wölbern und Cornelia Lippert für den Film. Gestandene Schauspielkollegen, mit denen Kathrin schon immer mal gemeinsam vor der Kamera stehen wollte.
Derek Dean ist für die Rolle „Pete“ sogar extra aus den USA nach Deutschland gekommen und – was schwerer wiegt – hat sich einen Bart wachsen lassen.
Herausforderung Nummer zwei: Die Crew. Für Kurzfilmprojekte stehen – mangels kommerzieller Auswertungsmöglichkeiten – vergleichsweise geringe Budgets zur Verfügung steht. Alles muss also „bodenständig“ organisiert werden. Demnach sind vielseitige, pragmatische und erfahrene Allrounder gefragt, die mehrere Gewerke professionell bedienen können und – auch ohne die üblichen Koordinations- und Dispositionsstrukturen harmonieren und dort anpacken, wo es nötig ist.
Ich habe fünf Tage lang dankbar darüber gestaunt, was ein kleines Team zu leisten vermag, wenn man die die richtigen Leute zusammen bringt. Zumal: Alle Mitwirkenden bei Casting Escort – auch die Schauspieler – haben des Themas wegen auf ihre Gage verzichtet. „Casting Escort“ ist quasi ein Benefiz-Kurzfilm geworden.
Nicht zuletzt dank der fantastischen Koordinations-Leistung von Co-Drehbuchautor David Schmidt (hier zugleich 1st-AD & Producer) war dies eine der reibungslosesten Produktionen meiner persönlichen Filmgeschichte. Echt jetzt!