Storytelling in der Industrie? Warum nicht! In Vertrieb und Öffentlichkeitsarbeit müssen komplexe, technische Themen oft für eine breite Zielgruppe „übersetzt“ werden.
von Christoph Lehmann (Drehbuch, Regie, Kamera, Schnitt)
Im Auftrag der Agentur Stoll von Gàti durfte ich zuvor bereits einen Dokumentarfilm über den Voith Schneider Propeller drehen.
Die Grundidee, komplexe Industriethemen als unterhaltsame Stories aufzubereiten war gut angekommen.
In diesem Film sollte einem breiten Publikum die neueste Diesel-Hybrid-Technik für Schienenfahrzeuge vorgestellt und erklärt werden. Mit dem sogenannten EcoPack war es gelungen, Luftdruck als zweite Antriebsquelle zu nutzen. Die Energie wird beim Bremsen gewonnen. Diese und viele andere Innovationen des Antriebssystems wurden von Stoll von Gàti in realitätsnahen, computergenerierten Animationen visualisiert. Doch Bilder von technischen Anlagen und einem fahrenden Zug genügen nicht, um die Aufmerksamkeit des Zuschauers über einen längeren Zeitraum immer wieder zu gewinnen. Also war eine Story gefragt, die alles „zusammenhält“.
Fiktionales Storytelling für ein Industrie-Produkt – das war für mich Neuland. Aber warum nicht? Mir war sofort klar, dass es viel mehr Spaß bringt, einen solchen Film zu schauen, als einen von technischen Fakten strotzenden Animations-Film.
Meine Aufgabe war die Entwicklung einer Idee – und dann eines Drehbuches. Ich übersetzte die technischen Beschreibungen des EcoPacks in eine einfache Dialog- und Bildsprache und nahm mir zugleich vor zu zeigen, dass Ingenieure bei Voith keine verbastelten Technik-Nerds sondern Familienväter sind, die sich aus Überzeugung für Zukunft und Nachhaltigkeit einsetzen.
Der Film erzählt die kurze Geschichte eines Ingenieurs-Sohnes, der die Innovationen, von denen Papa erzählt hat, in der Schule als seine Visionen für den „Zug der Zukunft“ ausgibt.
- Kunde: VOITH
- Agentur/Produktion: Stoll von Gàti GmbH, Crailsheim